Abnutzungsindikatoren sind Querrippen, die in regelmäßigen Abständen in den Längsprofilrillen rund um den Reifen platziert sind. Ist das Profil abgefahren, zeigen die Abnutzungsindikatoren dies an. Bei Sommer- und Winterreifen kennzeichnen sie die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 mm.
Durch auf der Straße stehendes Wasser wird die Kontaktfläche des Reifens mit der Straße geringer. Im Extremfall kann das Fahrzeug aufschwimmen, also auf dem Wasser gleiten, was zu einem drastischen Verlust der Kontrolle über das Fahrzeug führt. Spezielle Profilmuster der Reifen stellen eine optimale Ableitung des Wassers von der Profiloberfläche sicher. Dieser Effekt verringert sich jedoch proportional zur wachsenden Geschwindigkeit. Eine den Witterungsverhältnissen angepasste Fahrweise bietet Ihnen den wirksamsten Schutz.
Ein asymmetrisches Profil bei Reifen bedeutet, dass dessen Profilmuster sich nicht achsen- oder punktsymmetrisch zur zentralen Linie verhält und daher unterschiedliche innere und äußere Kanten aufweist. Montiert werden kann diese Art von Reifen kann auf jeder Seite des Fahrzeugs. Die Art und Weise der Reifenmontage wird hierbei eigens vorgeschrieben, da das Profilmuster von vielen gewöhnlichen Reifen keine Symmetrie im Zusammenhang mit Design oder Profilgeräusch zeigt.
Reifen entwickeln bei hohen Geschwindigkeiten extreme Zentrifugalkräfte. Dabei multiplizieren sich selbst kleinste Abweichungen von nur wenigen Gramm am Reifen um ein Vielfaches. Eine derartige Unwucht strapaziert Reifen und Aufhängung. Bei Reifenhändlern kann diese Gewichtsunregelmäßigkeit überprüft und erkannt werden und wird durch die Anbringung von kleinen Gegengewichten ausgewuchtet. Wenn ein Reifen auf ein Rad aufgezogen wird, sollte er jedes Mal ausgewuchtet werden.
Bei der Bereifung wird empfohlen, dass alle vier Reifen die gleiche Größe, Konstruktion und den gleichen Geschwindigkeitsindex haben. Sollten Reifen mit unterschiedlichen Geschwindigkeitsindizes montiert werden, liegt die zulässige Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs bei der des Reifens mit dem niedrigsten Geschwindigkeitsindex. Dabei sollten die Reifen mit dem niedrigeren Geschwindigkeitsindex auf der Vorderachse montiert werden, um ein mögliches Übersteuern zu verhindern. Auch das Fahrverhalten kann davon betroffen sein. Weitere Informationen erhalten Sie vom Reifenhersteller.
Bei der Bezeichnung eines 185/65 R14-Reifens bedeuten die Zahlen Folgendes:
185 = Breite des Reifens in Millimetern
65 = Verhältnis der Höhe zur Breite in Prozent
R = radiale Konstruktion
14 = Durchmesser der Felge in Zoll.
Der Bremsweg hängt von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs, dem Zustand der Fahrbahnoberfläche, dem Zustand der Reifen und dabei insbesondere vom Profil ab. Daher sollten Sie regelmäßig die Profiltiefe Ihrer Reifen kontrollieren und Ihre Reifen auswechseln, wenn das Profil bis auf die Abnutzungsindikatoren (Tread Wear Indicators, TWI) am Profilrillengrund abgefahren ist.
Durch das DOT-Symbol wird bestätigt, dass der Reifenhersteller in Übereinstimmung mit den Sicherheitsstandards für Reifen des U.S. Department of Transportation (US-amerikanischen Verkehrsministeriums) arbeitet. Die DOT-Seriennummer sowie eine Beschreibung befindet sich im unteren Bereich der Seitenwand des Reifens auf nur einer Seite.
Seit dem Jahr 2000 werden vier Ziffern für das Herstellungsdatum verwendet: die ersten beiden Ziffern bezeichnen die Herstellungswoche und die beiden letzten Ziffern das Herstellungsjahr. Davor wurden noch drei Ziffern für das Herstellungsdatum verwendet: die ersten beiden Ziffern bezeichnen dabei die Herstellungswoche und die letzte Ziffer das Herstellungsjahr. Reifen, die in den 1990ern hergestellt wurden, können anhand des Deltasymbols, eines Dreiecks auf der Seite, am Ende der DOT-Seriennummer identifiziert werden.
Ein Beispiel einer DOT-Seriennummer: DOT NJ HR 2AE2 529
Herstellungsdatum: 529 (52. Woche des Jahres 1999) oder 5200 (52. Woche des Jahres 2000)
2AE2 = Typecode (optionale, herstellerspezifische Bezeichnung des Reifentyps)
HR = Sizecode (Bezeichnung der Reifengröße)
HR = Sizecode (Bezeichnung der Reifengröße)
DOT = Referenzsymbol (bestätigt, dass der Reifenhersteller in Übereinstimmung mit den Sicherheitsstandards für Reifen des U.S. Department of Transportation arbeitet).
Bei Standardreifen mit einem symmetrischen Profilmuster ist es nicht relevant, wie der Reifen auf die Felge aufgezogen und in welcher Position er am Auto montiert wird. Zur Verbesserung der Nasshaftung und Optimierung der Geräuschentwicklung haben manche Reifenhersteller jedoch damit begonnen, Reifen mit bestimmten Drehrichtungen herzustellen, welche mit einem Pfeil auf der Seite des Reifens gekennzeichnet ist. Diese Seite des Reifens muss nach außen zeigen und der Reifen muss für eine optimale Reifenleistung in Pfeilrichtung vorwärts rollen. Heutzutage gibt es auch eine Reihe von Reifen mit asymmetrischen Profilmustern, die keine bestimmte Drehrichtung haben.
Die Summe der Lagerungs-, Betriebs- und Servicebeanspruchungen, denen ein Reifen im Laufe seines Lebens ausgesetzt wird (Beladung, Geschwindigkeit, Fülldruck, Schnittverletzungen, Umwelteinflüsse etc.) beeinflussen die mögliche Nutzungsdauer eines Reifens. Es ist nicht möglich, diese zu prognostizieren, da die Einsatzbedingungen stark variieren können.
Hohe Temperaturen können sich folgendermaßen auf die Nutzungsdauer auswirken:
1. Temperaturspitzen, welche normalerweise nur für kurze Zeit auftreten, werden gewöhnlich bei hohen Fahrzeuggeschwindigkeiten erreicht. Die Fähigkeit eines Reifens, solcher Hitze zu widerstehen bzw. diese abzuleiten, wird durch den Reifenhersteller überprüft und zugesichert. Dies können Sie dem Geschwindigkeitssymbol in der Betriebskennung auf der Seitenwandbeschriftung des Reifens entnehmen.
2. Je länger ein Reifen hohen Temperaturen ausgesetzt ist, desto wahrscheinlicher sind nachteilige Veränderungen seiner Bauteile und Eigenschaften. Diese Veränderungen treten dabei schneller auf, je höher diese Temperatur ausfällt. Sie können die Widerstandsfähigkeit und Ermüdungsbeständigkeit des Reifens reduzieren, was zu einer Schädigung des Reifens führen kann.
3. Semperit empfiehlt bei der Reifenlagerung, die Reifen nicht dort zu lagern, wo sie extremen Temperaturen (über 35°C) ausgesetzt sind, da dies die Nutzungsdauer der Reifen verkürzt. Sie sollten vorzugsweise unterhalb von 25 °C gelagert werden. BRANDNAME empfiehlt, dass Reifen, die älter als zehn Jahre seit der Fertigung sind, nicht mehr benutzt werden sollten. Sollte ein Reifen über längere Zeit hohen Temperaturen ausgesetzt worden sein, sollte dieser entsprechend früher aus dem Einsatz genommen werden. Falls Sie sich bei der Nutzungsdauer Ihrer Reifen unsicher sein sollten, lassen Sie Ihre Reifen umgehend von einem ausgebildeten Reifenspezialisten untersuchen. Doch auch der Einfluss extrem tiefer Temperaturen muss berücksichtigt werden. Sehr tiefe Temperaturen (unter –30 °C für Sommerreifen und unter –50 °C für Winter- bzw. Ganzjahresreifen) können zur Versprödung führen. Daher sollten Reifen, die extremer Kälte ausgesetzt sind, vor dem Einsatz vorsichtig erwärmt werden.
Seit November 2021 gilt eine europaweit einheitliche Kennzeichnungspflicht für Kraftfahrzeugreifen mit dem Ziel einer höheren Verkehrssicherheit und eines geringeren Kraftstoffverbrauchs: Das EU-Reifenlabel informiert anhand von drei Kriterien über umwelt- und sicherheitsrelevante Eigenschaften eines Reifens.
Das EU-Reifenlabel gilt für Pkw-Reifen, Transporterreifen und Lkw-Reifen. Es gilt jedoch nicht für runderneuerte Reifen, Reifen ohne Straßenzulassung, z. B. Rennreifen, T-Notradreifen und Oldtimerreifen. Auch bei Winterreifen bietet es lediglich eine eingeschränkte Aussagekraft, da Wintereigenschaften nicht abgebildet werden.
Ein weiterhin wichtiges Informationsmedium bleiben die von Automobilfachzeitschriften durchgeführten Reifentests, da diese statt der auf dem Label gezeigten drei Kriterien bis zu elf weitere sicherheitsrelevante Produkteigenschaften testen.
Die Ganzjahresreifenklassifikation ist ein Kompromiss zwischen einem Reifen, der für den Einsatz auf nassen und trockenen Straßen im Sommer, und einem Reifen, der für den Einsatz unter winterlichen Bedingungen entwickelt wurde. Gummiart und Profilmuster, die am besten für sommerliche Bedingungen geeignet sind, können aus technischen Gründen nicht die gleiche Leistung auf Schnee und Eis wie Winterreifen erbringen. Da Ganzjahresreifen ein Kompromiss sind, können sie weder exzellente Sommer- noch exzellente Winterreifen sein. Ganzjahresreifen sind auch für den Einsatz auf Matsch und Schnee gekennzeichnet, weisen aber selten die Winterreifen-Kennzeichnung mit einer Schneeflocke auf.
Auf der Seitenwand eines Reifens werden die Geschwindigkeitsindizes für Reifen mit einem Symbol gekennzeichnet. Doch auch wenn ein Geschwindigkeitsindex ausgewiesen ist, bedeutet dies nicht, dass Reifenhersteller unsicheres oder gesetzeswidriges Fahren unterstützen. Außerdem bedeutet dieser nicht, dass es sicher ist, ein Fahrzeug bei der höchsten für den Reifen angegebenen Geschwindigkeit zu fahren, insbesondere nicht bei ungünstigen Straßen- und Witterungsverhältnissen oder wenn das Fahrzeug ungewöhnliche Merkmale aufweist. Geschwindigkeitsindizes basieren auf Labortests, die im Hinblick auf die Leistung auf der Straße durchgeführt werden. Die Ergebnisse sind jedoch nicht aussagekräftig, wenn Reifen einen zu niedrigen Fülldruck haben, abgefahren oder beschädigt sind oder verändert wurden.
Das englische Wort Grip bezeichnet die Haftung eines Reifens auf der Straße. Fahrstabilität und Bremsperformance werden gewährleistet, wenn sich die Reifenoberfläche mit dem Untergrund verzahnt. Materialbeschaffenheit, Profilstruktur und der richtige Reifenluftdruck sind entscheidende Kriterien für den notwendigen Grip. So muss zum einen die Gummimischung weich genug sein, um sich im Mikrobereich den Unebenheiten des Asphalts anzupassen, zum anderen muss der Aufbau der Profilblöcke (bei Sommerreifen: Wischkanten, bei Winterreifen: Lamellen) ein Rutschen des Reifens bei Regen oder Schnee verhindern. Das Risiko eines Gripverlustes wird insbesondere durch hohe Geschwindigkeiten und Nässe erhöht. Daher ist zum Beispiel oft das Nässeverhalten das entscheidende Kriterium, das in Sommerreifentests die Bestseller von den weniger guten Produkten unterscheidet.
Am Ende der DOT-Seriennummer (siehe DOT Seriennummer) auf der Seitenwand des Reifens ist das Herstellungsdatum eines Reifens angegeben. Dabei haben Reifenhersteller ein Standard-Identifikationssystem übernommen: vier Ziffern, die die Herstellungswoche und das Herstellungsjahr angeben. Ein Beispiel zeigt eine Zahlenfolge 0201 an, dass der Reifen in der zweiten Kalenderwoche im Jahr 2001 hergestellt wurde.
Moderne Reifen bestehen aus vielen verschiedenen Materialien und Komponenten. Es gibt den Außenmantel, bestehend aus Profil und Seitenwand. Die Unterkonstruktion (Karkasse) besteht aus Stahl- und/oder textilen Cordlagen, dem Innengummi, um schlauchlose Reifen luftdicht zu machen, den Seitenwänden, den Apizes, dem Wulstkern, welcher den Reifen auf der Felge hält, und der Wulstverstärkung.
Selbst moderne Winterreifen sind bei Schneemassen und starkem Gefälle manchmal keine Hilfe mehr. In diesen Fällen werden Schneeketten für Traktion, Querführung und zuverlässiges Bremsen benötigt, welche über die Antriebsräder gezogen werden. Um für den Ernstfall gut vorbereitet zu sein, sollten die Ketten in einem Probelauf ausprobiert und angepasst werden. Außerdem muss beachtet werden, dass es eine Höchstgeschwindigkeit für Schneeketten gibt. Aufgrund des begrenzten Platzes zwischen den Reifen und dem Radkasten kann bei einigen Niederquerschnittsreifen das Problem auftreten, dass keine Schneeketten aufgezogen werden können.
Die Profilblöcke eines Reifens sind mit kleinen Einschnitten versehen, den Lamellen. Diese können sich öffnen und schließen und dadurch die Antriebs- und Bremskräfte optimal auf die Straße bringen (Griffkanteneffekt). Insbesondere bei Winterreifen haben Lamellen eine hohe Bedeutung, da sie einen besseren Grip bei Schneematsch, Eis und Nässe garantieren.
Lastindex oder Lastbereich geben die Tragfähigkeit des Reifens an und sind als Symbole auf der Seitenwand des Reifens zu sehen.
Der Teil des Reifens, der mit der Straße direkt in Berührung kommt, nennt sich Lauffläche. Diese wird nach der Herstellung vorvulkanisiert und mithilfe eines Bindegummis auf die Karkasse, das tragende Gerüst des Reifens, aufgetragen. Auf der Lauffläche befinden sich die Bestandteile des Reifenprofils wie Profilblöcke, Profilrippen und Profilrillen. Durch sie werden die Brems- und Antriebskräfte des Fahrzeugs auf die Straße übertragen. Die Laufflächen können sich je nach Einsatzart (Offroadreifen, Straßenreifen, Rennslicks) stark voneinander unterscheiden. Unterschiede gibt es außerdem zwischen Sommer- und Winterbereifung. Auf öffentlichen Straßen dürfen laut Straßenverkehrsordnung (StVO) nur Reifen gefahren werden, die über eine Profilierung der Laufflächen verfügen.
Zur Optimierung der Laufleistung Ihrer Reifen sollten Sie neben der regelmäßigen Kontrolle von Luftdruck, Profiltiefe, Beschädigungen und richtiger Lagerung folgendes beachten: Da die Reifen der Antriebsachse einem stärkeren Verschleiß als die frei rollenden Räder unterliegen, sollten die Räder nach Empfehlung des Fahrzeugherstellers getauscht werden, um so ein gleichmäßiges Abfahren zu gewährleisten. Wenn Sie Ihre eingelagerten Sommer- bzw. Winterreifen neu montieren, sollten Sie unbedingt die Auswuchtung Ihrer Reifen prüfen lassen, um den Komfort im Fahrzeug sicherzustellen und ein Ausschlagen von Fahrwerksteilen zu vermeiden.
Der richtige Luftdruck beeinflusst maßgeblich die Lebensdauer und Sicherheit eines Reifens. Der optimale Kontakt des Profils mit der Fahrbahn kann durch einen zu hohen oder niedrigen Luftdruck verhindert werden und zusätzlich die Haftung des Reifens auf der Straße beeinträchtigt werden. Ist der Reifendruck der Belastung nicht angemessen, steigt aufgrund der stärkeren Verformungsarbeit die Temperatur des Reifens und dem Reifen können Schäden zugefügt werden. 50 % aller Pkw-Reifen laufen mit falschen Luftdruck (in Bezug auf die Empfehlung des Fahrzeugherstellers), wodurch die Lebensdauer der Reifen erheblich reduziert wird. Der richtige Reifendruck übt sich positiv auf den Kraftstoffverbrauch, die Fahreigenschaften und die Reifenlebensdauer aus. In der Betriebsanleitung des Fahrzeughersteller sowie im Tankdeckel, Türholm oder Handschuhfach Ihres Fahrzeugs können Sie die entsprechenden Luftdruckangaben ablesen. Es wird empfohlen, den Luftdruck alle zwei Wochen sorgfältig zu kontrollieren und gegebenenfalls zu korrigieren. Vergessen Sie dabei nicht den Reservereifen oder das Notrad. Bei Noträdern gelten besondere Angaben der Fahrzeughersteller.
Bei einem M+S-Reifen sind Laufflächenprofil, Laufflächenmischung oder -bauart so ausgelegt, dass die Fahreigenschaften bei Schnee gegenüber einem normalen Reifen verbessert werden – vor allem beim Anfahren oder bei der Stabilisierung der Fahrzeugbewegung.
Weist ein Fahrzeug an der Vorder- und Hinterachse unterschiedliche Reifendimensionen auf, spricht man von Mischbereifung. Heutzutage werden bereits viele leistungsstarke Fahrzeugmodelle ab Werk mit Mischbereifung ausgestattet, da dies neben der sportlichen Optik auch der Fahrsicherheit dient. Breitere Laufflächen für den Hinterradantrieb bieten dabei mehr Grip und die schmaleren Vorderreifen helfen, das Auto sicher in der Spur halten zu können, da der Lenkaufwand sinkt. Allerdings können die Reifen beim jahreszeitlichen Reifenwechsel nicht achsweise getauscht werden, was ein gleichmäßigeres Abfahren der Profile begünstigen würde.
Offroadreifen sind insbesondere für den Einsatz abseits befestigter Straßen qualifiziert. Sie verfügen über ein vergleichsweise grobstolliges Profil, um auch auf schlammigen und sandigen Untergründen nicht den Halt zu verlieren. Vor allem Geländewagen und SUVs (Sport Utility Vehicles) sind mit den stark profilierten Reifen ausgestattet.
Bitte folgen Sie bei Fragen zur Art des Positionswechsels und der Wechselintervalle den Empfehlungen in der Betriebsanleitung Ihres Fahrzeugs. Um einen gleichmäßigen Abrieb bei allen Reifen Ihres Fahrzeugs zu erreichen, wird empfohlen, alle 10.000 bis 12.000 Kilometer einen regelmäßigen Positionswechsel vorzunehmen. Sollte sich ein ungleichmäßiges Abriebbild der Lauffläche zeigen, kann dieser auch früher vorgenommen werden. Außerdem sollte in diesem Fall eine Überprüfung bzw. Korrektur der Einstellungen oder anderer mechanischer Komponenten vor dem Positionswechsel durch einen Fahrzeugservice erfolgen. Dies gilt sowohl für Fahrzeuge mit Frontantrieb als auch für Fahrzeuge mit Hinterradantrieb. Anders als die Noträder sollten Reservereifen in den Positionswechselzyklus für Ihr Fahrzeug miteinbezogen werden.
Das Profil ist der Teil des Reifens mit einem Rillenprofil, der mit der Straße in Kontakt kommt. Das Profil ist speziell darauf ausgelegt, für Traktion beim Abbremsen, Anfahren und bei Kurvenfahrten zu sorgen und langanhaltend vor Verschleiß zu schützen.
Den Abstand zwischen der Profiloberfläche und dem Profilrillengrund (ohne Berücksichtigung der Abnutzungsindikatoren) nennt man Profiltiefe. Diese wird in der Regel in Millimeter angegeben.
Radialreifen haben Cordfäden, die quer über den Reifen, nahezu im rechten Winkel von Wulst zu Wulst, verlaufen. Gürtellagen liegen zur Stabilisierung und Stärkung des Profilbereichs diagonal unter dem Profil. Außerdem verleihen sie der Seitenwand eine größere Flexibilität. Die Gürtellagen erhöhen durch die Einschränkung der Profilbewegung beim Kontakt mit der Straße die Lebensdauer des Profils und die Traktion und verbessern so das Fahrverhalten.
Die Aufbewahrung, Lasteinwirkung und Rotations- und Betriebsbedingungen beeinflussen die Lebensdauer eines Reifens. Die großen Reifenhersteller haben sich auf eine gemeinsame Kennzeichnung geeinigt, damit Sie das Alter Ihres Reifens jederzeit mithilfe der Codierung auf der Seitenwand des Reifens selbst überprüfen können.
Bei Reifen, die nach 1999 hergestellt wurden, geben die letzten vier Ziffern das Herstellungsdatum an: Die ersten beiden dieser Ziffern geben die Herstellungswoche und die letzten beiden das Herstellungsjahr an. (Beispiel: Ein Reifen mit der Zahlenfolge 2216 wurde in der 22. Woche des Jahres 2016 gefertigt.) Liegt das Herstellungsdatum der Reifen länger als zehn Jahre zurück, sollten Sie einen neuen Satz Reifen aufziehen lassen, auch dann, wenn die Reifen noch tauglich aussehen und das Mindestprofil nicht erreicht worden ist. Entsprechendes gilt auch für den Reservereifen (siehe DOT-Seriennummer).
Ein moderner Reifen besteht aus:
Dem Laufband:
1) Laufstreifen – sorgen für hohe Laufleistung, Wasserverdrängung und eine gute Straßenhaftung
2) Spulbandagen – ermöglichen hohe Geschwindigkeiten
3) Stahlcordgürtellagen – zur Optimierung von Fahrstabilität und Rollwiderstand
Der Karkasse:
4) Textilcordeinlage – hält den Reifen in Form und fesselt den Innendruck
5) Innenschicht – sorgt dafür, dass der Reifen luftdicht ist
6) Seitenstreifen – bietet Schutz vor äußeren Beschädigungen
7) Wulstverstärker – unterstützt Fahrstabilität und präzises Lenkverhalten
8) Kernprofil – begünstigt Fahrstabilität, Lenk- und Komfortverhalten
9) Stahlkern – für einen festen Sitz auf der Felge
Was die Markierungen auf Ihrem Reifen im Einzelnen bedeuten:
1) 255/50 R 20 V:
255: Reifenbreite in Millimeter
50: Nenn-Querschnittsverhältnis (Verhältnis von Höhe zu Breite in Prozent)
R: Symbol für Radialbauweise
20: Felgendurchmesser (Zollcode)
109: Tragfähigkeitskennzahl; „109“ = max. Reifenbelastung beträgt 615 kg
V: Geschwindigkeitssymbol für zulässige Höchstgeschwindigkeit; V = 240 km/h.
Der Größe nachgestellt wird REINFORCED (RF) oder EXTRA LOAD (XL) bei verstärkten Reifen mit erhöhter Tragfähigkeit.
Das Schneeflockenzeichen kennzeichnet Winterreifen nach UN/ECE-Vorschriften (gültig in der EU und anderen Ländern) und Reifenregelungen der USA und Kanadas.
2) Tubeless: schlauchlos (TUBE TYPE-Reifen dürfen nur mit Schlauch montiert werden).
3) M+S: Bei einem M+S-Reifen sind Laufflächenprofil, Laufflächenmischung oder
-bauart so ausgelegt, dass die Fahreigenschaften bei Schnee gegenüber einem normalen Reifen verbessert werden – vor allem beim Anfahren oder bei der Stabilisierung der Fahrzeugbewegung.
4) 224253: Genehmigungsnummer nach relevanter ECE-Vorschrift.
5) 1414: Herstellungsdatum (Produktionswoche/-jahr, „14“ bedeutet 14. Woche, „14“ bedeutet 2014).
6) TWI: Kennzeichnung des Profilabnutzungsanzeigers (TWI = Tread Wear Indicator); über den Umfang des Reifens gleichmäßig verteilte Querstege in der Hauptprofilrille, die bei einer Restprofiltiefe von 1,6 mm auf gleicher Ebene wie die restliche Lauffläche liegen.
7) E4*: Kennzeichnung für die Erfüllung von UN/ECE-Vorschriften. Die Nummer hinter dem E im Kreis gibt das Genehmigungsland an (4 = Niederlande).
Der Reifendruck sollte mindestens einmal im Monat und vor längeren Fahrten überprüft werden. Den Reifendruck sollten Sie kontrollieren, wenn die Reifen abgekühlt sind (nachdem das Fahrzeug drei Stunden gestanden hat und anschließend weniger als zwei Kilometer gefahren wurde). Der Reifendruck sollte an den vom Fahrzeughersteller vorgegebenen Druck angepasst werden, solange die Reifen kalt sind. Lassen Sie niemals Luft ab oder reduzieren Sie den Reifendruck, wenn die Reifen heiß sind. Es ist normal, dass der Luftdruck während der Fahrt ansteigt. Um den Luftdruck zu überprüfen, sollten Sie einen präzisen Reifendruckmesser benutzen. Vergessen Sie nicht Ihren Reservereifen oder das Notrad. Ein Notrad benötigt einen höheren Luftdruck. Bitte denken Sie daran: Ein zu niedriger Luftdruck ist die häufigste Ursache für plötzlichen Luftverlust oder plötzlich auftretende Reifenschäden und kann zu einem unerwarteten Verlust der Kontrolle über das Fahrzeug oder zu Unfällen führen.
Ein Reifendruckmesser ist ein Druckmesser zur Überprüfung des Drucks in den Reifen eines Fahrzeugs. Reifen sind für bestimmte Beladungen bei gewissem Druck ausgelegt. Somit ist es wichtig, den Reifendruck auf dem optimalen Stand zu halten. Den optimalen Fülldruck eines Reifens können Sie bestimmen, wenn der Reifen kalt ist, d. h. bevor der Reifen an einem Tag bewegt worden ist und sich dabei erwärmt hat. Eine Erwärmung führt aufgrund der sich ausdehnenden Gase zu einer Veränderung des Fülldrucks des Reifens.
Aus verschiedenen Gründen müssen Reifen ersetzt werden: wenn die Mindestprofiltiefe erreicht ist, bei Beschädigung (z. B. durch Einschnitte, Stoßbrüche, Stichverletzungen) oder nach unsachgemäßem Gebrauch (unzureichender Reifendruck, Überlastung). Reifen müssen daher regelmäßig überprüft werden. Der Autobesitzer ist für den rechtzeitigen Reifenwechsel verantwortlich und sollte verschiedene Faktoren berücksichtigen wie den Gebrauchsumgang, die Instandhaltung, die Umstände der Aufbewahrung, die Sichtinspektion und das dynamische Verhalten.
Es wird empfohlen, nur mit vier Reifen vom gleichen Hersteller und mit identischem Profilmuster zu fahren und an allen Radpositionen die gleichen Reifen zu montieren. Nur das kann Ihnen perfektes Handling und Bremsverhalten in allen Fahrsituationen garantieren.
In Ihrem Fahrzeugschein oder -brief unter Punkt 20 bis 23 finden Sie die zulässigen Reifengrößen für Ihr Fahrzeug. Zusätzlich können unter Punkt 33 noch weitere Reifengrößen sowie spezielle Empfehlungen (Beschränkung auf bestimmte Reifenhersteller und Profilausführungen) vermerkt sein. Beachten Sie, dass neue Fahrzeugpapiere nicht alle möglichen Reifengrößen ausweisen.
Für Fahrzeuge, die seit dem 01.10.2005 zugelassen werden, werden neuartige Fahrzeugpapiere ausgegeben. Der bisherige Kfz-Schein wird durch die „Zulassungsbescheinigung I“ ersetzt. In der neuen „Zulassungsbescheinigung I“ steht künftig nur noch eine mögliche Reifengröße, die Angaben zu Felgen sowie alternative Radkombinationen werden nicht mehr aufgeführt. Bitte beachten Sie: Die auf Ihrem Fahrzeug montierte Reifengröße entspricht in vielen Fällen nicht der in der „Zulassungsbescheinigung I“ eingetragenen. Welche Reifen-Felgen-Kombinationen auf Ihrem Fahrzeug möglich sind, erhalten Sie bei einer Beratung unserer Fachbetriebe.
Reifen sollten an einem kühlen, trockenen Platz, ohne direkte Sonneneinstrahlung und fern von Ozonquellen wie Elektromotoren, gelagert werden. Wenn Sie Reifen stapeln müssen, dürfen Sie nicht zu viele Reifen aufeinanderstapeln. Ein zu hohes Gewicht kann den untersten Reifen schädigen. Luft sollte rund um die Reifen zirkulieren können, auch unter dem untersten Reifen, um Feuchtigkeitsschäden vorzubeugen. Wenn Sie Reifen im Freien lagern, schützen Sie diese mit einer lichtundurchlässigen und wasserdichten Abdeckung und lagern Sie die Reifen nicht direkt auf dem Boden. Reifen sollten nicht auf oder über schwarzem Asphalt oder einer anderen hitzeabsorbierenden oder reflektierenden Oberfläche wie schneebedecktem Boden oder Sand gelagert werden. Vermeiden Sie, dass die Reifen mit Lösungsmitteln, Kraftstoffen, Schmiermitteln oder anderen Chemikalien in Berührung kommen. Reservereifenhalter an Ihrem Fahrzeug sind nicht für die Langzeitlagerung von Reifen bestimmt. Falls Ihr Fahrzeug einen Reservereifen hat (gleiche Größe und gleicher Reifentyp, vom Hersteller für den Gebrauch empfohlen, kein Notrad), sollte dieser in den Positionswechselzyklus miteinbezogen werden.
Sie sollten Ihre Reifen niemals selbst auf die Felge aufziehen, da es bei einer fehlerhaften Montage (z. B. unter Zuhilfenahme von Schraubenziehern oder ähnlichen Werkzeugen) zu Verletzungen der Wulstpartie oder gar zu Kernbrüchen kommen kann. Selbst wenn zunächst keine äußeren Schäden erkennbar sind, schränken sie die Fahrsicherheit drastisch ein. Die schlimmste Folge könnte ein Reifenplatzer und somit einen Totalausfall des Reifens sein. Zudem muss ein Reifen ausgewuchtet werden, um ein optimales Fahrverhalten zu gewährleisten. Dieser Vorgang bedingt allerdings besondere technische Gerätschaften.
Ohne Ihr Wissen können Schäden an den Reifen Ihres Fahrzeugs entstehen. Wenn Sie Beschädigungen entdecken oder vermuten, schützen Sie Ihren Reifen und lassen Sie den Reifen umgehend von einem Fachmann überprüfen. Wenn Sie über ein Hindernis fahren müssen, dann nähern Sie sich langsam und überfahren Sie es in einem stumpfen Winkel, möglichst nahe dem rechten Winkel. Außerdem sollten Sie Ihre Reifen regelmäßig auf äußere Beschädigungen kontrollieren wie z. B. Einschnitte, Beulen oder eingedrungene Fremdkörper.
Reifen sollten gelegentlich gesäubert werden: Wichtig ist dies aber besonders vor der Einlagerung nach dem Wechsel von Sommer- auf Winterreifen und umgekehrt. Dabei sollten Sie keine Reinigungsmittel verwenden, die Lösungsmittel oder Öle enthalten, denn diese schaden dem Gummi! Die Reinigung sollte am besten mit klarem Wasser unter Zusatz von Seife oder Spülmittel durchgeführt werden. Wenn Sie Hochdruckreinigungsgeräte zur Fahrzeugwäsche benutzen, sollten Sie Folgendes beachten: Reifen dürfen niemals mit einer Rundstrahldüse gereinigt werden. Beim Reinigen mit einer Flachstrahldüse oder einem sogenannten Dreckfräser ist ein Mindestabstand von 20 cm einzuhalten.
Reservereifen sind dafür ausgelegt, das gleiche Gewicht wie die normalen Reifen auf Ihrem Fahrzeug zu tragen. Montiert werden können sie an jeder Position. Dabei sollten Sie den geeigneten Fülldruck einhalten, der auf der Seitenwand des Reifens angegeben ist. Beachten Sie, dass Reservereifen einen höheren Fülldruck als die normalen Reifen benötigen. Die Angaben für den richtigen Gebrauch finden Sie auf der Seitenwand des Reifens. Wenn ein Reservereifen am Fahrzeug montiert ist, kann das Fahrzeug weitergefahren werden, bis man den kaputten Reifen reparieren oder ersetzen kann. Sie sollten Ihren normalen Reifen schnellstmöglich reparieren lassen oder ersetzen Sie ihn so bald wie möglich. Legen Sie anschließend den Reservereifen wieder in den Kofferraum, um seine normale Lebensdauer zu bewahren. Der Reservereifen kann so oft verwendet werden, bis die Abnutzungsindikatoren zu sehen sind, genau wie bei den normalen Reifen. Ist dies der Fall, muss der Reifen ausgetauscht werden.
Der Rollwiderstand bezeichnet die Widerstandskraft, die erforderlich ist, um einen frei rollenden Reifen in Bewegung zu versetzen. Reifen sind flexibel: Während der Fahrt werden sie zusammengedrückt und verformen sich. Diese Verformung absorbiert Energie, welche in Hitze umgewandelt wird. Hersteller verwenden spezielle Gummimischungen, um den Rollwiderstand zu reduzieren. Jegliche Reduzierung des Rollwiderstands des Reifens reduziert den Kraftstoffverbrauch. Da sich der Rollwiderstand auch bei zu niedrigem Fülldruck erhöht, sollten Sie regelmäßig den Reifendruck kontrollieren.
Das „Schneeflockenzeichen“ kennzeichnet Winterreifen entsprechend UNECE-Regelungen (gültig in der EU und zahlreichen weiteren Ländern) und Reifenverordnungen der USA und Kanada. In Form von Tests müssen die Schneeeigenschaften dieser Winterreifen nachgewiesen werden sowie vorgeschriebene Mindestanforderungen erfüllen. Diese Reifen sind auf Schnee, vereisten Straßen und im Allgemeinen bei tiefen Temperaturen außerordentlich leistungsfähig hinsichtlich Sicherheit und Kontrolle.
Bei "Soft Compound" handelt es sich um eine besonders kälteflexible Mischung, die sich für Fahrten in Skandinavien, Russland und den baltischen Staaten eignet. Somit überträgt der Reifen die fahrdynamischen Kräfte auch unter niedrigen Temperaturen sicher auf verschneite und vereiste Strecken. Der Anteil an Naturkautschuk in den Mischungen ist deutlich höher als der in normalen Winterreifen. Damit bleiben die Reifen auch unter extremen Bedingungen so flexibel, dass sie eine ähnlich hohe Haftung aufweisen wie Reifen mit Spikes. Somit entfällt das Bespiken und die Reifen können auch dort genutzt werden, wo Spikes wenig hilfreich wären. Dies ist insbesondere auf schnee- und eisfreien Straßen der Fall, wie sie in Südnorwegen an der Küste teilweise anzutreffen sind.
Sommerreifen sind speziell für den Einsatz bei hohen Temperaturen konzipiert. Bei Plusgraden verleiht ihnen ihre Materialzusammensetzung beim Kraftstoffverbrauch, Verschleiß und Fahrverhalten deutlich bessere Performancewerte, als dies bei Winterreifen der Fall ist. Außerdem ist ihr Profil optimal abgestimmt auf das Fahren bei Trockenheit und Nässe: Der "Wischkanteneffekt" sorgt dafür, dass auch bei nassen Untergründen kurze Bremswege und eine hohe Fahrstabilität erreicht werden.
Seit 2014 ist die Verwendung von Spikes in Reifen in Skandinavien neu geregelt. 400-mal müssen mehrere Granitplatten vom bespikten Reifen mit 100 km/h überrollt werden. Dabei werden die Reifen in drei Klassen, je nach Lastindex, eingeteilt. Die Platten werden vor und nach den Überfahrten gewogen, um den Abrieb zu ermitteln. Der Reifen erhält seine Zulassung nur, wenn die Werte in den vorgeschriebenen Grenzen liegen. Die Gesetzgeber wollen so verhindern, dass Spikes einen hohen Abnutzungseffekt auf die Straßen haben.
Äußerlich fallen Spikereifen vor allem durch ihre Spikes und die massivere Profilgestaltung auf, wodurch sie maximalen Grip bei niedrigsten Temperaturen sowie auf vereisten und schneebedeckten Straßen bieten. Die Vorgaben bezüglich der Spikes sind allerdings streng: Weiter als maximal 1,2 mm sollten sie nicht aus dem Profil herausragen, da sie sonst abbrechen würden, ihr Gewicht ist auf 1,2 g begrenzt.
Der Abstand zwischen den Mittellinien der Reifen auf einer Achse nennt sich Spur. Bei allen Fahrzeugen kann die Einstellung der Spur angepasst werden. Da die meisten Räder aufgrund des Sturzes tendenziell nach außen laufen, haben die meisten Autos eine leicht positive Vorspur. Das heißt, dass die vorderen Räder etwas näher zusammenstehen als die hinteren Räder. Die falschen Einstellungen an Ihrem Fahrzeug führen zu einem unregelmäßigen Abrieb des Profils. Falls Sie dies feststellen sollten, lassen Sie die Einstellungen der Fahrzeugachsen umgehend überprüfen.
Zieht das Fahrzeug nach links oder rechts, obwohl das Lenkrad in der Geradeausstellung ist, sollte die Spur vermessen und eingestellt werden. Ein weiterer Hinweis, dass die Spur überprüft und eingestellt werden sollte, ist ein unregelmäßiger Abrieb der Reifen.
Stickstoff ist ein nicht entflammbares (inertes) Gas – prinzipiell nichts anderes als getrocknete Luft ohne Sauerstoffbestandteile. Unsere Umgebungsluft enthält etwa 78 % Stickstoff. Aufgrund der Tatsache, dass es sich bei Stickstoff um ein inertes Gas handelt, wird es oft im Rahmen hochspezieller Reifenanwendungen bzw. besonderer Umgebungsanforderungen eingesetzt wie Luftfahrt und Bergbau. Darüber hinaus findet sich Stickstoff bei professionellen Renneinsätzen im Hochgeschwindigkeitsbereich.
Für alltägliche Anwendungen ist eine Stickstoffbefüllung nicht erforderlich. Eine derartige Befüllung schädigt den Reifen jedoch nicht und kann aufgrund des anderen Diffusionsverhaltens zu einem geringfügig niedrigeren Druckverlust über die Zeit führen. Dennoch bewahrt eine Stickstoffbefüllung einen Reifen nicht vor Druckverlust durch z. B. Nageleinstiche, Undichtigkeiten zwischen Wulst und Felge, undichte Ventile, undichte Felgen oder andere mechanisch bedingte Leckagen. Der Einsatz von Stickstoff bildet somit keinen Ersatz für eine regelmäßige Kontrolle des Fülldrucks. Ist der Wert des gemessenen Fülldrucks kleiner als der empfohlene Wert, müssen Sie den Fülldruck erhöhen. Auch mit Stickstoff befüllte Reifen dürfen nicht mit Minderdruck oder bei Überlast betrieben werden.
Der Radsturz dient zur Reduzierung des Abriebs bei Kurvenfahrten. Gemessen wird dieser, wenn die Reifen auf einer flachen Oberfläche stehen. Die Differenz zur Senkrechten (Neigung des Reifen ein- oder auswärts) wird dann als positiver oder negativer Sturz bezeichnet.
Eine Überlastung der Reifen durch überhöhte Geschwindigkeit oder Überladen des Fahrzeugs sollte möglichst vermieden werden. Die Auswirkungen einer Überlastung sind vergleichbar mit den Folgen unzureichenden Luftdrucks und können Ihre Reifen stark schädigen. Sollten Sie unter Volllast und/oder mit hoher Geschwindigkeit fahren, passen Sie den Reifendruck gemäß den Herstellerempfehlungen an.
UHP bedeutet "Ultra High Performance" und bietet hohe Leistung für mehr Sicherheit durch breitere Reifen. Dank einer größeren Kontaktfläche bieten Ultra-High-Performance-Reifen besseren Grip auf der Straße, mehr Sicherheit und ein hervorragendes Handling. Die wesentlichen Vorteile von Breitreifen gegenüber Standardreifen sind ein kürzerer Bremsweg, erhöhte Kurvenstabilität, genaue Lenkpräzision, besserer Lastwechsel, sportlicherer Fahrkomfort, verbesserter Fahrspurwechsel und optische Vorteile.
"Umdrehungen pro Meile" bezeichnet die Anzahl der Umdrehungen, die ein Reifen in einer Meile bei einer festgelegten Ladung, Geschwindigkeit und Füllung macht. Dies wird teilweise auch "Umdrehungen pro Kilometer" (revolutions per kilometer, RPK) genannt.
Das Ventil stellt sicher, dass der Reifen mit Luft gefüllt werden kann. Der Reifenhändler muss sichergehen, dass das richtige Ventil für die richtige Rad-Reifen-Zusammensetzung ausgewählt wird. Der Grund für einen langsamen Verlust des Reifendrucks kann ein defektes Ventil sein. Die Ventilkappe sollte immer genau auf das Ventil angepasst werden, um so das Ventil vor Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen.
Der Ventilkappe kommt eine wichtige Aufgabe zu, obwohl diese nur ein kleines Teil ist, denn sie schützt die empfindlichen Teile im Ventilinneren vor Staub, Schmutz und Feuchtigkeit. Sollten Ventilkappen verloren gehen, müssen diese sofort ersetzt werden, um späteren teuren Schaden zu vermeiden.
Verstärkte oder XL-(Extra-Load-)Reifen sind speziell verstärkte Reifen, welche für eine höhere Last ausgelegt sind als andere Reifen der gleichen Größe. Verstärkte Reifen sind auf der Seitenwand mit den Buchstaben „RF“ (REINFORCED) oder „XL“ (Extra-Load) gekennzeichnet. Beachten Sie, dass verstärkte und XL-Reifen einen höheren Fülldruck erfordern als Standardreifen.
Die Profilrillen einer Reifenoberfläche bilden den Negativanteil des Profils. Rollt der Reifen auf nassen Untergründen, sammelt sich das Wasser in den Profilrillen und kann so abgeleitet werden. Eine effektive Wasserverdrängung ist enorm wichtig für die Fahrsicherheit, denn sie verhindert das Auftreten von Aquaplaning durch das sog. Aufschwimmen. Die Aquaplaninggefahr kann insbesondere durch zu stark abgefahrene Reifenprofile erhöht werden.
Winterreifen werden speziell für den Einsatz bei niedrigen Temperaturen sowie für die Fahrt bei winterlichen Straßenverhältnissen entwickelt. Ihre Profilblöcke verfügen über zahlreiche Lamellen, die auch bei Glätte für ausreichend Grip sorgen. Zudem ist die Materialmischung so gewählt, dass der Reifen auch bei Kälte elastisch bleibt. Winterreifen werden bei hohen Temperaturen allerdings zu weich, sodass Sie im Sommer auf Sommerreifen wechseln sollten.
Laut Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) müssen Winterreifen mit dem M+S-Symbol gekennzeichnet werden. Wer beim Kauf von Winterreifen auf zusätzliche Sicherheit hinsichtlich guter Fahr- und Bremseigenschaften Wert legt, sollte nur Modelle mit dem Schneeflockensymbol erwerben. In Deutschland gibt es keinen vorgeschriebenen Zeitpunkt für den Einsatz von Winterreifen. Es existiert eine situative Winterreifenpflicht, welche besagt, dass bei winterlichen Straßenverhältnissen (Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte) nur mit M+S-Reifen gefahren werden darf. Diese Winterreifenpflicht ist von Land zu Land unterschiedlich.
Der Wulst des Reifens ist der Teil des Reifens, der auf der Felge aufliegt. Im Inneren des Wulstes befindet sich der Kern, der ein Bündel gummiummantelter Stahldrähte enthält. Diese Konstruktion sorgt für einen sicheren und stabilen Sitz des Reifens auf der Felge.
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